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Müller-Thurgau - der milde Weiße ist besser, als sein Ruf

Eine der bekanntesten deutschen Weinsorten ist wohl der Müller-Thurgau, der auch an der Mosel angebaut und produziert wird. Im Gegensatz zum Riesling oder dem Burgunder ist der Müller Thurgau, der auch unter dem Namen Rivaner bekannt ist, eine relativ junge Weinsorte.

Weinforschung in der Schweiz

Der Ursprung des Müller-Thurgau geht zurück auf das Jahr 1882, in dem zum ersten Mal die Reben von Dr. Hermann Müller (1850-1927) in einer Forschungsanstalt in der Schweiz angebaut wurden. 

Müller stammte aus der Schweiz, genauer gesagt aus dem Kanton Thurgau, daher der heutige Name des Weins, der 1912 nach seinem Züchter benannt wurde. Dieser benannte sich aufgrund seines Erfolges übrigens später auch in Dr. Hermann Müller-Thurgau um. Man kann also sagen, dass sich Wein und Schöpfer gegenseitig zu einem Namen verholfen haben.

Nach Deutschland kam der Wein dann 1912 durch den Rebenzüchter August Dern. 1978 wurde übrigens eine rote Mutation des Müller-Thurgau entdeckt, die sich jedoch nicht wirklich durchsetzen konnte.

Bis 1998 nahm man an, dass der schweizer Wissenschaftler die edlen Trauben des Rieslings mit den Silvanertrauben kreuzen wollte. Aus dieser Annahme heraus entstand auch der Name Rivaner (RIesling+SilVANER). 

Neueste genetische Untersuchungen ergaben jedoch, dass es sich um eine Kreuzung der Rebsorten Riesling und der heute unbekannten Traubensorte Madeleine Royale handelt.

Kultwein der 70er und 80er

Seine Blütezeit hatte der Müller-Thurgau in den 70er und 80er Jahren, 1975 war er in Deutschland Spitzenreiter bezogen auf die Anbaufläche. Doch das sollte dem Wein zwischenzeitlich zum Verhängnis werden. Durch die hohe Nachfrage wurde der Müller-Thurgau in dieser Zeit oft als Massenware produziert. 

Dies ist der Grund, warum der Wein lange Zeit den Ruf hatte, qualitativ minderwertig zu sein. Seit den späten 80er Jahren gelten in den Weinanbauregionen Deutschlands jedoch Ertragsbeschränkungen pro Weinberg. Diese hatten in den darauf folgenden Jahren einen positiven Einfluss auf den Müller-Thurgau, da diese Beschränkung zu einer Steigerung der Qualität geführt hat. Auch diesem Grund ist er heute nach dem Riesling wieder der wichtigste Weißwein in Deutschland, wobei er imme noch häufig unter dem Namen Rivaner verkauft wird.

Der beliebte Weißwein macht etwas mehr als 10% der Anbaufläche an der Mosel aus und ist damit der zweithäufigst Weißwein. Insgesamt beträgt die Anbaufläche in Deutschland ca 14.000 Hektar, das größte Anbaugebiet ist Rheinhessen mit etwas mehr als 4.000 Hektar.

Müller-Thurgau: Ein klassischer Wein für Einsteiger

Aus der Kreuzung der beiden Rebsorten Riesling und Madeleine Royale kommt ein leichter Weißwein mit wenig Säure heraus. Insbesondere für Wein Einsteiger ist der Müller-Thurgau gut geeignet, da er süffig und geschmacklich gut zugänglich ist.

Das Bouquet ist süffig, leicht würzig und erinnert an Kräuter und Muskat. Letzteres Aroma entsteht vor allem aus den Trauben, die besonders früh gelesen werden. Aufgrund seiner Milde wird der frisch-fruchtige Müller-Thurgau gerne im Sommer gut gekühlt zu leichten Speisen wie Fisch oder Spargel getrunken.

Robuste Reben und frühe Lese

Die gelb-grünen Trauben sind eher groß und von der Form her oval. Sie gedeihen prächtig auf dem Schieferboden an der Mosel. Dieser speichert Wärme besonders gut und liefert den Pflanzen ausreichend Mineralien. Außerdem kann man sagen, dass die Reben keine hohen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit und Lage haben. Daher gilt der Müller-Thurgau als eine ertragssichere Sorte, die auch dort gut gedeiht, wo andere Weine kaum eine Chance haben. 

Anfällig ist er allein für Fäulnis und Temperaturen von unter -15 Grad, die durch das milde Klima an der Mosel jedoch nicht häufig vorkommen. Oft werden die Trauben auch für Verschnittweine, sogenannte Cuvées, verwendet. Außerdem wird der Müller-Thurgau aufgrund seiner frühen Reife oft als Jungwein oder Most angeboten.

Die meist frühreifen Trauben (die Lese beginnt oft schon im September) werden in Edelstahltanks gereift und liefern Qualitätsweine. Diese sollten in den ersten zwei bis drei Jahren nach der Ernte getrunken werden, denn sie eignen sich nicht für eine lange Lagerung. Die Ursache der geringen Lagerfähigkeit liegt nicht nur am geringen Säureanteil, sondern auch daran, dass sich der Geschmack zwar früh ausbreitet, jedoch nicht lange erhalten bleibt. 

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